Mentorinnen-Montag mit Marisa

Was treibt unsere Mentorinnen an? Hier möchten wir sie euch in regelmäßigen Abständen vorstellen. Die nächste Mentorin ist Marisa Mohr. Neben ihrer Promotion am Institut für Informationssysteme an der Universität Lübeck arbeitet sie als Machine Learning Engineer bei inovex. Marisa hat 2015 während ihres Master-Studiums als Mentorin bei CyberMentor angefangen.

CM: Marisa, was hat dich dazu bewogen, dich bei CyberMentor zu engagieren?

MM: Ich bin mir ziemlich sicher, ich hätte niemals Mathematik studiert, wenn ich nicht in der Oberstufe von einer engagierten Mathelehrerin hätte lernen dürfen. Ich weiß, wie wichtig es ist, ein oder mehrere Rolemodels zu haben. Auch im Studium habe ich immer wieder feststellen müssen, dass das „Frauen können kein Mathe“-Klischee noch viel häufiger als gedacht in den Köpfen der Menschen eingebrannt ist. Wir leben im 21. Jahrhundert – das ist so ernüchternd!

Foto: Marisa Mohr

CM: Wie gestaltet sich das Mentoring mit deiner Mentee, erzählst du uns davon?

MM: Das ist ganz unterschiedlich und hängt von den Bedürfnissen der Mentee ab. Ich habe nie einen festen Plan, sondern reagiere einfach auf die Wünsche der Schülerin. Einige Mentees möchten einfach nur etwas über ihren Alltag erzählen – dann höre ich zu und stelle Fragen. Andere Mentees durchlöchern einen mit MINT-Fragen zum Beruf und wieder andere wollen aktiv an Projekten teilnehmen. Dann werden beispielsweise Steckbriefe von MINT-Frauen angefertigt, Quizfragen beantwortet, oder es wird an richtigen Wettbewerben teilgenommen, wie zum Beispiel am Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz (www.bw-ki.de).

CM: Wie erlebst du das CyberMentor Netzwerk, hast du für dich bereits Kontakte knüpfen können?

MM: Ja, reichlich. Vor allem habe ich viele Kontakte zu anderen Mentorinnen mit ähnlichen Interessen geknüpft. Frau tauscht sich aus, unterstützt sich und profitiert von den Erfahrungen der anderen. Seien es Tipps rund um die eigene Dissertation, oder im Umgang mit weniger schönen Situationen, z.B. mit Sprüchen wie „Was will denn eine Frau in Mathe“.

CM: Warum würdest du anderen Frauen CyberMentor empfehlen?

MM:  Bei CyberMentor kann man mit wenig Zeit großen Nutzen stiften. Anders als in vielen anderen großen Netzwerken, können durch die 1:1-Beziehungen Erfahrungen und Tipps persönlich an die Schülerinnen weitergegeben werden. Gleichzeichtig erhält man direktes Feedback und vor allem viel Dankbarkeit. Eine Win-Win Situation für beide Seiten!

CM: Welche neuen Erfahrungen konntest du durch das Mentoring machen? Hast du für dich selbst etwas mitgenommen?

MM: Ein gutes Mentoring-Verhältnis entsteht nur selten einfach durch eine direkte Zuteilung von Mentees und Mentorin. CyberMentor bietet eine Plattform, um Gleichgesinnte zu finden. Häufig wird einem erst im Nachhinein klar, dass die Zusammenarbeit oder der Austausch mit einer anderen Person eine Art Mentoring beinhaltet. Dadurch wird man dahingehend offener, auch aus kleinen Gesprächen oder Gesten etwas für sich selbst mitzunehmen. Nicht nur Marie Curie – jede Frau hat das Zeug dazu Rolemodel zu sein!

CM: Liebe Marisa, vielen Dank für das Gespräch und vor allem für dein Engagement!

Übrigens hat Marisa bereits im März 2019 im Blog ihrer Firma über CyberMentor geschrieben:

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