Adventsspecial: „Was macht eigentlich eine… TECHNISCHE REDAKTEURIN?“


Geht es dir auch manchmal so? du öffnest eine Bedienungs-anleitung und erkennst auf einmal nur noch Hieroglyphen?

„Das liest doch sowieso niemand!“ – Ein Vorurteil, mit dem sich viele Technische Redakteurinnen und Redakteure in Bezug auf ihre Arbeit auseinandersetzen müssen. Klar, wer liest schon gerne ellenlange Bedienungsanleitungen?! Aber hast du vielleicht schon mal ein IKEA-Regal aufgebaut? Die hilfreichen kleinen Bilder – die stammen aus der Feder einer Technischen Redakteurin. Oder hat dir die Kaffeemaschine schon mal eine Entkalkung vorgeschlagen und du musstest kurz nachlesen, wo man jetzt gleich nochmal was reinschütten muss und wo man draufdrücken muss? Puh… endlich wieder Kaffee! Danke, liebe Technische Redakteur:innen! 😊

Als 3. Adventsspecial stellen wir dir hier den Beruf einer Technischen Redakteurin bzw. eines Technischen Redakteurs vor. Was sind alltägliche Aufgaben, in welchen Branchen kann man tätig werden, was sollte man mitbringen und was macht so richtig Spaß an diesem Job? Das und vieles mehr erfährst du hier auf unserem Blog!

Als Technische Redakteurin arbeitet man üblicherweise nicht bei einem Verlag, wie das bei „klassischen“ Redakteurinnen der Fall ist, sondern in einem Betrieb, der technische Produkte oder Dienstleistungen anbietet. Um für Nutzer:innen eine einwandfreie und funktionierende Anwendung dieser Produkte und Dienstleistungen sicherzustellen, gibt es Technische Redakteur:innen, die Betriebsanleitungen erstellen, in der alle Informationen zum Produkt möglichst anwenderfreundlich beschrieben und dargestellt sind. Diese Informationen bestehen nicht nur aus Text, sondern natürlich auch aus Zeichnungen, Modellen und Bildern – insgesamt also auch eine sehr kreative und visuelle Tätigkeit.

Wie wird man Technische Redakteurin?

„Technische Dokumentation“ kann man an vielen Hochschulen studieren. Allerdings gelangen die meisten Technischen Redakteur:innen erst über eine Weiterbildung zu ihrer Tätigkeit. Das heißt, die meisten absolvieren zunächst ein technisches Studium, z.B. Werkstofftechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik etc. und machen dann eine Weiterbildung oder ein begleitendes Studium, welches spezifisch auf technische Dokumentation ausgelegt ist. Viele Technische Redakteur:innen sind also auch Quereinsteiger:innen.

Was lernt man in der Ausbildung zur Technischen Redakteurin?

  • Technisches Schreiben / verständlich Schreiben
  • Organisieren und Visualisieren von Wissen
  • Dokumentationsplanung
  • Optische Gestaltung und Bildbearbeitung
  • Rechtliche Grundlagen
  • Projektmanagement
  • Präsentationstechniken
  • Online-Dokumentation
  • Einführung in verschiedene Programme zur Erstellung von Dokumentationen
  • Außerdem viele technische Grundlagenfächer wie: Mathematik, Chemie, Physik, Konstruktion, Elektrotechnik, Informatik, etc.

In welchen Bereichen kann man tätig sein?

Technische Redakteur:innen werden, wie die „Grund-Studiengänge“ zeigen, branchenübergreifend benötigt – das Berufsfeld ist also sehr vielfältig. Man kann dabei z.B. Handbücher für Autos oder für sonstige Software herausgeben, Betriebsanleitungen für Industriemaschinen schreiben, und vieles mehr.

Außerdem ändert sich auch die Darstellungsweise der Anleitungen und Handbücher. Immer mehr digitale Lösungen für Betriebsanleitungen werden gefordert und entwickelt, wie z.B. die Erstellung von Lehrvideos und Online-Schulungsprogrammen. Auch Online-Hilfen, die man über einen QR-Code auf dem Produkt findet, sind derzeit sehr gefragt. Es gibt mittlerweile auch Datenbrillen, die einem Servicetechniker die Wartungsschritte der Anlage anzeigen.

Was macht eine Technische Redakteurin nun eigentlich in ihrem Arbeitsalltag?

  • Die Hauptaufgabe ist sicherlich das Erstellen von Betriebsanleitungen für den Anwender des Produkts/der Maschine: Das Aufschreiben zur Bedienung, Fehlerquellen und Wartung der Versuche und Anlagen
    • Die Anleitungen werden in einem speziellen Programm angefertigt, in dem Text- und Bildbausteine wiederverwendet werden können.
    • Oft geht es „nur“ um die Änderung einer bestehenden Anleitung
  • Vor allem bei individuell angefertigten Produkten/Maschinen geht es um das Aufbereiten aller Informationen zum Produkt, wie z.B. Zeichnungen, Auftragsunterlagen, Stücklisten…
  • Erstellung (Zeichnung, Fotographie) und Bearbeitung von Bildern
  • Ggf. Übersetzung der Anleitungen in andere Sprachen (das macht aber meistens eine Übersetzungsfirma)
  • Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Entwickler:innen, Konstrukteur:innen, Techniker:innen und mit dem Vertrieb
  • Herausarbeiten von Konzepten, wie die Anleitungen weiter optimiert und für Nutzer:innen verbessert werden können

Wenn du dich fragst, ob der Beruf der Technischen Redakteurin etwas für dich ist, dann helfen dir abschließend vielleicht ein paar „Voraussetzungen“, die man für diesen Job mitbringen sollte, und das sind z.B.

  • Ein Grundlegendes Verständnis für und Interesse an Technik
  • Ein Interesse an Sprache und (visuelle) Gestaltung
  • Team- und Kommunikationsfähigkeit
  • Freude am Organisieren
  • Fähigkeit Sachverhalte zu hinterfragen und komplizierte Dinge verständlich erklären zu können
  • Keine Scheu vor rechtlichen Grundlagen

Das macht so richtig Spaß: Man darf und soll sogar richtig „dumme“ Fragen stellen. Es geht schließlich darum, all das Detail-Wissen aus den Entwickler:innen, Konstrukteur:innen und Techniker:innen herauszukitzeln. 😊

Außerdem ist es für mich die perfekte Kombination zwischen Technik, Organisation und Sprache.

Der Beruf der Technischen Redakteurin ist also wirklich wichtig für uns als Produktnutzer:innen und -anwender:innen – und er macht auch noch Spaß! Für eine unserer Mentorinnen, die als Technische Redakteurin tätig ist, ist dieser Job die „perfekte Kombination aus Technik, Organisation und Sprache“.


Wir hoffen, dir hat unser 3. Adventsspecial zur „Technischen Redakteurin“ gefallen. Bist du schon gespannt auf den nächsten MINT-Beruf? Dann schau am 4. Advent wieder auf unserem Blog vorbei!

Eure CyberAnna

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